Der Dom St. Maria und Cäcilia, Wahrzeichen der Stadt. An ihm ist auch der Steinerne Mann zu finden
Der Dom St. Maria und Cäcilia ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen Stadt und der erhabenste Zeuge aus alter Zeit.
Der Dom in seiner heutigen Form, hatte vier Vorgänger: zwei Holzkirchen um 800 und 950, die 1028 geweihte Steinkirche und die romanische Basilika.
Seine Vorgänger sind teils heute noch am Dom sichtbar. So war der Turm bereits ein Teil der romanischen Basilika, welche 1150 bis 1180 erbaut wurde. Der Sockel aus Feldsteinen ist der ersten Steinkirche zuzuordnen und stammt etwa aus der ersten Jahrtausendwende.
Auch die verschiedenen Bauabschnitte des Doms sind deutlich an der Südseite zu erkennen:
Im ersten Bauabschnitt des gotischen Doms (1290-1323) wurden aus Wesersandstein-Quadern der Hallen-Umgangschor, das Querhaus und das erste Langhausjoch erbaut. Drei weitere Langhausjoche schließen sich daran an. Für ihren Bau (1473-1490) wurden Backsteine benutzt.
Sein charakteristisches Zeltdach trägt der Turm des Doms infolge von Sturmschäden im Jahr 1737.
Im Innenhof dieses imposanten Bauwerks befindet sich linkerhand, hoch oben am Dachrand, der Steinerne Mann. Der Steinerne Mann ist vermutlich ein funktionslos gewordener Wasserspeier.
Als die ursprüngliche Funktion dieser Figur nicht mehr genau erkannt wurde, entstand eine Sage, mit der eine Erklärung für diese Figur gefunden war:
Die Sage vom Steinernen Mann am Dom zu Verden
Es war einmal ein Küster oder Rentmeister des Domes, welcher die Gelder dieses Gotteshauses veruntreut und schändlich verprasst haben soll. Als er nun vor dem Bischof und dem Domkapitel Rechenschaft ablegen sollte, verschwor er sich dem Teufel, wenn er solches getan hätte. Daraufhin erhob sich dreimal ein schreckliches Heulen und Lachen um den Dom herum, der Böseselbst erschien, hat den Küster gepackt und wollte mit ihm durch die Mauer des Domes hinausfahren. Dabei ist des Teufels „Beute“ in der Mauer stecken geblieben und wurde zu Stein.
Wandergesellen und der Steinerne Mann
In früheren Jahrhunderten kamen die Handwerksgesellen auf der Walz nach Verden, um Arbeit, Unterkunft und Verpflegung zu bekommen. Zuvor mussten sie aber mit dem Obergesellen zum Verdener Dom gehen und den Steinernen Mann sehen.
Dabei wurde den Handwerksburschen erzählt, dass er ein Dieb gewesen sein soll, der in den Dom habe einsteigen wollen, aber sofort in Stein verwandelt wurde.
In dem mitgeführten Wanderbuch wurde den Gesellen mit einem Stempel bestätigt, dass sie den Steinernen Mann am Dom zu Verden gesehen hatten.
Damit konnte stets der Besuch in der schon damals bedeutenden Stadt Verden nachgewiesen werden. Gleichzeitig war diese weiter getragene Geschichte eine Ermahnung zur Ehrlichkeit an die fremden Handwerker.