Wer verstehen möchte, wie die Grimms zu ihren Märchen kamen, muss nur dieses Wort langsam sprechen – oder auch das Synonym: Märchen-zu-träger.
Ein Großteil der von den Grimms bearbeiteten und veröffentlichten Märchen wurde ihnen zugetragen, in die Feder diktiert von etwa 40 verschiedenen Zeitgenossen.
„Sie kommt fast alle Woche einmal und lädet ab, da schreiben wir an 3 – 4 Stunden abwechselnd ihr nach (…) Die Frau kriegt jedesmal ihren Kaffee, ein Glas Wein und Geld obendrein (…).“ So beschreibt Wilhelm Grimm in einem Brief die Zusammenarbeit mit der bekanntesten „Märchenfrau“, Dorothea Viehmann. Ähnlich werden sich die Begegnungen mit anderen Beiträgern gestaltet haben; wobei Wachtmeister Krause „abgelegte Beinkleider“ als Lohn gewünscht und wohl auch bekommen hat.