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Dom St. Maria und Cäcilia zu Verden

Auf einen Blick

  • Verden (Aller)

Der Dom war die Kathedrale des ehemaligen römisch-katholischen Bistums Verden. Er ist heute das Wahrzeichen Verdens.

Nach der Einführung der Reformation im Jahr 1568 bis zum Westfälischen Frieden 1648 war der Dom Sitz der lutherischen Fürstbischöfe, dann wurde das Hochstift Verden in das Herzogtum Verden unter schwedischer Hoheit umgewandelt. 1651 löste sich das Domkapitel auf. Heute beherbergt er die evangelisch-lutherische Domgemeinde in Verden. 

Der heutige Dom hatte verschiedene Vorgängerbauten. Die 814 errichtete karolingische Kirche wurde im Jahr 849 Sitz des Bischofs Walter. Nach einem Brand ließ Bischof Amelung einen ebenfalls hölzernen Neubau ausführen. Bischof Bernhard II. setzte um 1000 vor das hölzerne Schiff einen Steinturm.
 
Der heutige Dombau entstand über viele Jahre und in verschiedenen Bauphasen. Unter Bischof Wigger (Amtszeit 1013–1031) wurde die erste steinerne frühromanische Basilika errichtet. Der Sandstein­unterbau des Turms stammt noch von dieser ottonischen Kirche. Sie wurde 1028 der heiligen Maria und Cäcilia geweiht.
 
Im 11. Jahrhundert wurde der heute erhaltene romanische Glockenturm unter Bischof Hermann (1149-1167) aus Backstein errichtet. Weiterhin begann man mit der zwischen 1181 und 1185 fertiggestellten Kreuzbasilika. 1268 brannte die romanische Backsteinbasilika ab, wurde aber repariert und weiterhin genutzt. 1290 begann man unter Bischof Konrad I. mit dem Bau einer hochgotischen Hallenkirche aus Backstein. Geldmangel und Baupausen sorgten dafür, dass die Bauarbeiten erst 1490 abgeschlossen werden konnten.
 
Das Langhaus ist eine dreischiffige Halle mit vier Jochen und Hallenumgangschor. Hierbei handelt es sich wohl um den frühesten Hallenumgangschor in der Deutschen Baukunst. Das Querschiff ist kurz, die Vierung quadratisch. Chor- und Langhauswände sind durch große Maßwerkfenster und Strebepfeiler gegliedert. Das weiträumig und licht anmutende Innere wird von kantonierten Rundpfeilern mit kräftigen Gurtbögen und dünnen Diensten unterteilt.
 
Bis auf das zentrale Chorraumfenster von 1913 wurden alle Fenster im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1737 zerstörte ein Orkan den hohen, schlanken Turmhelm, seitdem trägt er das heutige niedrige Zelt-Kupferdach. 1829 erfolgte unter der Leitung des Baumeisters Leo Bergmann eine umfangreiche Renovierung. Dabei wurden die Ausstattungsteile der Renaissance und des Barock beseitigt und der Dom im romantischen Geist regotisiert.
 
Kanzel, Treppenaufgang und die Chorschranken aus Gusseisen sind neugotisch. Der Levitenstuhl stammt aus der Zeit der Weihe des gotischen Doms (um 1323). Die Grabdenkmäler stehen nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz. Die große Orgel auf der Nordempore von 1968 stammt von der Orgelbaufirma Hillebrand aus Altwarmbüchen bei Hannover. Die Chororgel wurde 1972 durch die Firma Hoffmann Orgelbau erbaut. 
 
Der Kreuzgang stammt aus dem 12. Jahrhundert. Auffallend sind sechs Skulpturen. Es handelt sich um Symbole für Mäßigkeit, Stärke, Hoffnung, Glaube, Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit.
 
Im Innenhof des Domes befindet sich linkerhand, hoch oben am Dachrand, der Steinerne Mann. Der Steinerne Mann ist vermutlich ein funktionslos gewordener Wasserspeier.
Als die ursprüngliche Funktion dieser Figur nicht mehr genau erkannt wurde, entstand eine Sage, mit der eine Erklärung für diese Figur gefunden war:

Die Sage vom Steinernen Mann am Dom zu Verden:
Es war einmal ein Küster oder Rentmeister des Domes, welcher die Gelder dieses Gotteshauses veruntreut und schändlich verprasst haben soll. Als er nun vor dem Bischof und dem Domkapitel Rechenschaft ablegen sollte, verschwor er sich dem Teufel, wenn er solches getan hätte. Daraufhin erhob sich dreimal ein schreckliches Heulen und Lachen um den Dom herum, der Böse selbst erschien, hat den Küster gepackt und wollte mit ihm durch die Mauer des Domes hinausfahren. Dabei ist des Teufels „Beute“ in der Mauer stecken geblieben und wurde zu Stein.

Wandergesellen und der Steinerne Mann:
In früheren Jahrhunderten kamen die Handwerksgesellen auf der Walz nach Verden, um Arbeit, Unterkunft und Verpflegung zu bekommen. Zuvor mussten sie aber mit dem Obergesellen zum Verdener Dom gehen und den Steinernen Mann sehen.
Dabei wurde den Handwerksburschen erzählt, dass er ein Dieb gewesen sein soll, der in den Dom habe einsteigen wollen, aber sofort in Stein verwandelt wurde.
In dem mitgeführten Wanderbuch wurde den Gesellen mit einem Stempel bestätigt, dass sie den Steinernen Mann am Dom zu Verden gesehen hatten.
Damit konnte stets der Besuch in der schon damals bedeutenden Stadt Verden nachgewiesen werden. Gleichzeitig war diese weiter getragene Geschichte eine Ermahnung zur Ehrlichkeit an die fremden Handwerker.
 
Südlich des Domes liegt der Domplatz (Grüne Straße). Der parkähnliche Platz wurde von 800 bis 1800 als Friedhof genutzt. 1815 pflanzte man 136 Linden in Form von Alleen und nutzte ihn als Exerzierplatz. Das heutige Gesicht bekam der Platz durch die Errichtung des Ulanen-Denkmals, das Zweite Hannoversche Ulanen-Regiment Nr. 14 war von 1873-1886 in der Verdener Holzmarktkaserne stationiert. Interessant ist auch das Bischofsdenkmal.

Lugenstein 10

27283 Verden (Aller)

Deutschland


Tel.: +49 4231 / 2495

Webseite: www.dom-verden.de

Allgemeine Informationen

Öffnungszeiten
Während der Gottesdienstzeiten ist der Dom für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

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